Kushi im Diät-Lexikon
Der Zen-Buddhismus lehrt, dass alle Dinge der Erde in zwei Kategorien unterteilt werden können – in Yin und in Yang. Während Yin für das Weibliche und Passive steht, ist Yang das Männliche und Aktive. Diese beiden Pole müssen im Einklang stehen, damit Gesundheit möglich ist. Lebensmittel unterliegen ebenfalls dieser Ordnung.
Nach diesen Regeln richtet sich die Makrobiotik, welches übersetzt "langes Leben" bedeutet. Manche Lebensmittel werden in dieser Ernährungslehre als extrem eingestuft und sollten nicht verzehrt werden. Dazu gehören Kaffee, schwarzer Tee, Tiefkühlprodukte, Konserven und Milchprodukte. Bei Verzehr derselben würde das esoterische Gleichgewicht gestört. Als Hauptnahrungsmittel dient Vollkorngetreide. Es ist unbedeutend, ob das Getreide als ganze Körner, geschrotet oder gemahlen verzehrt wird. Die ursprüngliche Ernährung in der Makrobiotik ist in Stufen aufgeteilt. Zu Beginn beträgt der Getreideanteil der Nahrung nur zehn Prozent, zum Schluss einhundert Prozent.
Diese Form der Ernährung ist sogar in den USA mittlerweile verboten. Zudem wird in der Makrobiotik auch nur eine sehr geringe Flüssigkeitszufuhr erlaubt. Die Salzzufuhr ist dagegen viel zu hoch angesetzt. Hinzu kommt, dass die Makrobiotik für eine gesunde Ernährung viel zu einseitig ist und Mangelerscheinungen hervorrufen kann.
Eine gute Alternative ist die den westlichen Ernährungsgewohnheiten angepasste Kushi-Diät. Kushi war ein Schüler Oshawas, der Erfinders der Makrobiotik. Der Getreideanteil dieser Ernährung liegt bei fünfzig bis sechzig Prozent. Zusätzlich dürfen frische Gemüsesorten und Hülsenfrüchte verzehrt werden. Milchprodukte sind verboten. Ersetzt werden sie durch Soja und Tofu. Algen und Miso – das ist eine asiatische Würzpaste – liefern Vitamine und Mineralien. Calciummangel kann man durch den Genuss von Brokkoli, Lauch, Sesam oder Kohlrabi verhindern. Reichliche Verwendung von Erdnuss- und Sesamöl beugt Fettmangelerscheinungen vor.