Rheuma im Diät-Lexikon
Rheuma bezeichnet entzündliche und degenerative Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Schmerzen in Gelenken, Muskeln, Sehnen, Knochen, Weichteilen und Wirbelsäule treten andauernd oder wiederholt auf. Wissenschaftler fanden heraus, dass es auch für Rheuma-Kranke eine Diät gibt - oder besser gesagt, kann eine Ernährungsumstellung helfen, die Beschwerden zu lindern.
Untersuchungen, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden, ergaben, dass entzündlich rheumatisch Erkrankte durch eine Ernährungsumstellung profitierten. Die Beschwerden ließen nach und die Medikamente konnten reduziert werden. Die Ernährung sollte aus einer laktovegetabilen Kost bestehen, deren Grundlage eine vegetarische Ernährung bildet. Sie enthält viel Obst und Gemüse, Milch und Milchprodukte. Zweimal wöchentlich wird eine Fischmahlzeit mit Seefisch empfohlen. Grund für den Fischverzehr sind die in Seefisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Mittelmeer-Bewohner und Eskimos erleiden wesentlich seltener einen Herzinfarkt als die Nordeuropäer. Der Verzehr von Fleisch und Wurst sollte stark eingeschränkt oder ganz vermieden werden. Dieses rät Dr. Eva Leschik-Bonnet von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Die Entzündungen beim Rheuma werden durch hormonähnliche Substanzen gesteuert. Eicosanoide, die zu diesen Substanzen gehören, werden aus Arachidonsäure gebildet. Sie kommt nur bei Menschen und Tieren, aber nicht in Pflanzen vor. Werden also weniger tierische Lebensmittel verzehrt, wird weniger dieser Arachidonsäure aufgenommen und deshalb auch weniger Eicosanoide gebildet. Eine laktovegetabile Nahrung hat nur wenig Arachidonsäure. Auch Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien können die Bildung von Eicosanoiden verringern.
Übergewichtige Personen sollten ihr Gewicht verringern und regelmäßig Sportarten wie Fahrradfahren und Schwimmen betreiben, um ihre Gelenke zu schonen. Der Sport ist auch für Nicht-Übergewichtige vorteilhaft.