Galle im Diät-Lexikon
Gallenblase und die Gallenwege können sich entzünden. Durch eine Entzündung der Gallengänge kann die Leber auch mit betroffen sein. Daher sollte im akutem Stadium einer Gallenerkrankung eine sehr strenge Diät eingehalten werden. Der Patient hat wegen seiner Appetitlosigkeit vermutlich auch gar kein Bedürfnis zu essen. Wichtig ist für den Patienten seine Nahrung lange zu kauen und langsam zu essen. Die in den ersten Tagen verabreichte Kost sollte aus Kartoffelbrei, Tee, Zwieback oder den bekannten Schleimsuppen bestehen. Dauert der akute Zustand länger an, sollte der Patient, natürlich neben ärztlicher Behandlung, Astronautennahrung erhalten, damit lebenswichtige Energie und die wichtigsten Nährstoffe zugeführt werden.
Astronautennahrung gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen als Formeldiät in der Apotheke. Ist eine Besserung eingetreten, darf die Kost langsam aufgebaut werden. Diese sollte aus gekochtem mageren Fleisch oder Fisch und Reis, Nudeln, zartem, jungen Gemüse, gekochten Kartoffeln, Weißbrot und Magermilchprodukten bestehen. Auch Pudding ist möglich. Praktisch ist auch Babynahrung in Gläsern.
Wird diese Kost gut vertragen, dürfen die Lebensmittel wieder gedünstet, gegrillt oder in der Folie zubereitet werden. Gebratenes ist erst wieder bei normaler Kost erlaubt. Kohl ist tabu. Ebenso werden Hülsenfrüchte, Eier und Bohnenkaffee erst viele Wochen nach der akuten Erkrankung wieder vertragen.
Der chronisch Gallenkranke sollte sich generell mit leichter Vollkost ernähren. Zur Verhinderung von Gallensteinen ist ein erhöhter Ballaststoffanteil in der Nahrung wichtig. Ballaststoffe sind in Weizenkleie, Haferkleie, Gemüse und Vollkornbrot reichlich vorhanden. Diese verhindern Gallensteine, weil sie den Cholesterinspiegel des Blutes senken. Gallensteine entstehen, wenn Cholesterin oder Gallenfarbstoffe auskristallisieren.