Übergewicht im Diät-Lexikon
Ursache des Übergewichtes ist nicht, wie allgemein angenommen wird, immer eine erhöhte Nahrungsaufnahme. Übergewicht kann auch durch Veranlagung, Krankheiten, Bewegungsmangel usw. entstehen. Ein häufiger Grund ist ein gestörtes Essverhalten, bei dem die Kontrollmechanismen wie Hunger, Appetit und Sättigung nicht mehr funktionieren. Wer sich aufgrund seines Übergewichtes für eine Diät entscheidet, sollte vor Beginn der Diät der Ursache auf den Grund gehen.
Häufig ist die Energieaufnahme des Körpers höher als der Energieverbrauch. Der Energieverbrauch ist individuell verschieden. Fettleibige Personen essen oft weniger als dünnere Menschen. Sie essen jedoch zu viel für ihren Stoffwechsel. Diese Personen müssen ihre Kalorienzufuhr reduzieren. Nur mit Sport abzunehmen, klappt höchstens bei Hochleistungs-Sportlern. Jedoch sollte jede Diät mit Sport kombiniert werden, um den Stoffwechsel anzukurbeln.
Wissenschaftler untersuchten, ob Übergewicht vererbbar ist. Dabei entdeckten sie bei übergewichtigen Mäusen einen Defekt in der Erbanlage. Mäuse mit einem defekten "ob-Gen" können Leptin nicht bilden. Dieser Botenstoff reguliert das Körpergewicht. Die Mäuse mit dem Gen-Defekt hatten einen gesteigerten Appetit und wurden fett. Die Vermutung, dass übergewichtige Menschen zu wenig von Leptin besitzen, hat sich nicht bestätigt. Fettleibige Menschen bilden sogar erheblich mehr davon. Grund für das menschliche Übergewicht könnte eine Unterempfindlichkeit des Sättigungsrezeptors im Gehirn sein.
In der Erbsubstanz ist auch festgelegt, ob jemand ein guter oder schlechter "Futterwerter" ist. Gute Futterverwerter werden schon bei geringer Nahrungsaufnahme dick, während schlechte Futterverwerter viel essen und trinken können und dabei schlank bleiben. Eine Ursache für Übergewicht kann u.a. in der Thermogenese liegen. Entscheidend ist, in welchem Maß der Körper die Energie, die aus der Nahrung gewonnen wird, in Wärme umwandelt. Wärme, die nicht abgegeben werden kann, wird als Fett gespeichert. Adipöse Menschen haben häufig eine gestörte Thermogenese.