Low Carb im Diät-Lexikon

Als Low Carb-Diät bezeichnet man verschiedene Diäten, bei denen der Kohlenhydrate-Anteil auf ein Minimum reduziert wird. Die Low Carb-Diät wurde bereits im 19. Jahrhundert von dem Engländer William Banting erfunden. Der Göttinger Arzt Wilhelm Ebstein empfahl ebenfalls eine Fleisch-Fett-Diät mit starker Reduzierung von Kohlenhydraten. Weitere Experten wie der französische Gastrosoph Jean Anthelme und der Österreicher Wolfgang Lutz (Lutz-Diät) folgten. Der bekannteste Verfechter der Low Carb-Ernährung ist der amerikanische Arzt Robert Atkins mit seiner "Atkins-Diät".

Ziel dieser Diäten ist eine Gewichtsreduzierung. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus viel Fleisch, Fisch, Eier, Wurst, Käse und Sahne, weil in diesen Lebensmitteln sehr wenig Kohlenhydrate enthalten sind. Brot, Nudeln, Zucker, Backwaren und Kartoffeln müssen aufgrund des hohen Kohlenhydratgehaltes vom Speisezettel verschwinden. Verbraucht der Körper Energie, benötigt er Kohlenhydrate, die aber nur begrenzt im Körper gespeichert werden. Das Zuviel an Kohlenhydraten wandelt er in Fett um. Führt der Mensch diese aber nicht zu, greift der Körper die Fettreserven an. Kohlenhydrate machen nur kurz satt. Der Hunger ist schneller wieder vorhanden, als nach dem Verzehr von Fetten. Der Nachweis wurde erbracht, dass eine kohlenhydrat-arme Ernährung schneller zu einer Gewichtsreduktion führt, als eine fettarme Kost.

Stark kohlenhydrat-reduzierte Diäten sind bei Ernährungswissenschaftlern ziemlich umstritten. Die hohe Eiweißaufnahme führt zu Nierenschäden und Nierensteinen. Das Übermaß an Fett erhöht die Gefahr von Herz- und Kreislauferkrankungen, Eine Göttinger Studie besagt, dass ein weitgehender Verzicht auf Vollkornprodukte, Gemüse und Obst die Gefahr birgt, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Der strenge Verzicht auf Kohlenhydrate steigert die Konzentration von Homocystein im Blut. Dieses erhöht das Risiko von Herz- und Kreislauferkrankungen.


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