Gicht im Diät-Lexikon
Der Harnsäurespiegel ist bei vielen Personen erhöht. Betroffen sind etwa 4 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer. Männer haben daher ein höheres Risiko an Gicht zu erkranken wie Frauen. Liegt der Harnsäurespiegel auf einem Wert von mehr als 7,0 mg Harnsäure/dl an, wird von einer Hyperurikämie gesprochen. Diese kann sich in Form eines akuten Anfalls zu Gicht manifestieren. Oft leiden Personen mit Fettstoffwechselerkrankungen, Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck an Gicht. Alkohol begünstigt die Erkrankung. Besonders in Bier befindet sich eine große Menge an Purinen. Aber auch das beim Abbau von anderem Alkohol entstehende Laktat, hemmt die Ausscheidung der Harnsäure über die Niere.
Für an Gicht erkrankte Personen eignet sich eine ovo-lactovegetabile Kost. Diese Ernährung ist vorteilhaft, da die Medikamente niedriger dosiert werden können. Es sollte jedoch auch auf eine bedarfsgerechte Energiezufuhr geachtet werden. Eine Reduzierung des Gewichtes führt meistens schon zu einer Senkung des Harnsäurespiegels. Fastenkuren darf diese Personengruppe nicht durchführen, da durch eine zu schnelle Abnahme des Gewichtes der Harnsäurespiegel steigt. Dieses ist durch einen Abbau purinhaltiger Körperzellen bedingt.
Die Eiweißzufuhr sollte durch fettarme Milchprodukte und Eier erfolgen. Fleisch und dessen Produkte, Wurst und Fisch dürfen höchstens einmal täglich verzehrt werden. Nicht verspeist werden dürfen u.a. Innereien, Fleisch- und Hefeextrakte, Makrelen, Heringe und Ölsardinen. Bei Geflügel ist die Haut besonders purinreich und sollte aus diesem Grund nicht gegessen werden. Obst und Gemüse dürfen auch in großen Mengen auf dem Speiseplan stehen. Zu meiden sind jedoch Hülsenfrüchte und Spinat. Zucker wird durch Zuckerersatzstoffe ersetzt. Eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr von mehr als 2 Liter pro Tag wirkt sich positiv aus.